Was ist Mathematik Gottes?

Die Ungewißheit des Wissens im Bereich der Mathematik (nach der Entdeckung des Gödelschen Unvollständigkeitssatzes) kompromittiert die Rolle der Intuition im Prozeß der wissenschaftlichen Erkenntnis. Was ist eigentlich Intuition?

Anwendung der Intuition war oft durch die Geschichte der Wissenschaft ein zuverlässiger Führer mit der Macht „neue Grenzen im Prozeß der Erkenntnis erfolgreich zu erreichen“. Wo ist aber der Inhalt dieser Macht?

Ist diese Frage den Wissenschaftler beantwortet worden?

Innere oder äußere Wirkung (als ein Lebensereignis) wird vom Geist „mit dem Verständnis“ oder „ohne das Verständnis“ betrachtet und erwogen. Ein geistiger Zustand „mit dem Verständnis“ resultiert leicht mit dem Wissen des Lebensereignisses. Andererseits bleibt aber geistigem Zustand „ohne das Verständnis“ nur ein Gefühl von dem „Wissen“ aus reinem Unwissen zur Verfügung übrig.

Daraus haben wir die folgende geistige Situation:

– Unmöglichkeit des vollständigen Wissens (nach der Trennung zwischen Geistigkeit und Wesenheit mit der Folge „Entstehung der Kontingenz“) schaft eine Vorstellung von dem Wissen aus dem Gefühl –

oder

– Intuition ist gerade eine Spur des vollständigen Wissens als ein Gefühl des Wissens ohne die Bedingung des Wissens –

mit dem Inhalt

– eine kontingente Vorstellung „Gefühl des Wissens ohne den logischen Grund“ spricht von einem notwendigen Wissen wahrlich ohne den logischen Grund.

Ist es absurd? Nein! Warum? Unsere kontingente zweiwertige (= „richtig-falsch“) Logik ist in der Welt der Notwendigkeit einfach unmöglich: dort ist alles notwendigerweise „notwendig“. Also etwas aus dem Spiel reiner Einfachheit in der Unfreiheit mit unvorstellbarem Ziel:

– die Erschaffung der Existenz „Transzendenz in der Kontingenz“ in der Freiheit aus den reinen Formen der Schönheit für die Entstehung kontingenter Mathematik.

Ohne das Verständnis in der Kontingenz! Aus einer Unvermeidbarkeit:

– die Logik Gottes ohne den Begriff „Teilung“ und ohne das Paradoxon „Menge aller Mengen“ (= das Russellsche Rätsel) ist uns zusammen mit der notwendigen „Mathematik“ inhaltlich unvorstellbar!

Aus ihrer Einsamkeit und Unberührtheit schlägt sie nur eine Möglichkeit des menschlichen Spieles „Ausführung approximativer Mathematik“ nach der Entstehung der Physik im Laufe der Ereignisse in der Struktur „Raum-Zeit“ vor. Aus dieser Unvermeidbarkeit weiter folgt:

– Intuition ist nur ein Empfang des „Wissens“ aus dem Hintergrund des Wissens (= durch den Streit mit dem Inhalt „Beschränkung des Wissens“) –

oder

– „selbstverständlich“ aus dem Gefühl ist keineswegs selbstverständlich aus der Vernunft!

Diese Tatsache reaktiviert die alte Frage aus den alten Zeiten:

– woher stammt menschliche Überzeugung von „mathematischer Gewißheit“ zusammen mit „physikalischer Sicherheit“?

Ist jetzt die Mathematik wahrlich eine grobe Ableitung der Notwendigkeit oder nur ein Erzeugnis menschlicher Arbeit in der Kontingenz? Was sagt die Natur der mathematischen Beweise? Jeder Beweis enthält immer endliche Anzahl von Schritten. Aus diesem ist sofort selbstverständlich: ein endliches Wesen (= der Mensch) kann niemals unendliche Anzahl von Behauptungen erfassen. Ist also auch selbstverständlich (= ein erfolgreicher Beweis eines Satzes mit dem Computerprogramm (durch Hunderte von Stunden der Computerzeit) bestätigt unabweisbar das Dasein der endlichen Schritte einer Logik ohne mögliche Begründung in der Kontingenz)? Wie ist aber alles überhaupt möglich? Die Anwesenheit dieser „Logik“ (= Erfolg aus dem Beweis) und die Elementarbegriffe der Mathematik (= mit der Herkunft aus der Notwendigkeit) sind im Streit: was ist ein „Schritt“, was ist ein Ergebnis der Abstraktion „Punkt“ oder eine Möglichkeit „unendlich“, was ist eine „Zahl“ (= mit ihrer ontologischen Natur in der Außenwelt der Vernunft und zugleich mit ihrer geistigen Natur in der Innenwelt der Vernunft), was ist ein Computerprogramm mit der Macht „Verbindung zwischen Wesenheit und Geistigkeit“, was ist der Hintergrund des Russellschen Paradoxon, warum ist das Hilbertsche Programm für die praktische Vollständigkeit der Mathematik unmöglich, was ist die Bedeutung des Gödelschen Unvollständigkeitssatzes… ?

Wir sind anschaulich arme Objekte einer Spannung aus unmöglichem Wissen: wie erreichen eine Sprache in der Kontingenz mit dem Verständnis der Informationen aus der Notwendigkeit? Alle Wege diesem Wissen sind gesperrt. Diese Welten sind klar abgetrennt.

Zum Beispiel!

Steht die Mathematik in einem Verhältnis mit Übernatürlichem? Diese Frage klingelt in einem Sinne des Wortes total toll. Warum?

– Das Übernatürliche transzendiert die Kontingenz und schließt sich selbst aus dem Dasein aus.

Per definitionem.

Gilt es für die Existenz Gottes?

Nein!

Die Notwendigkeit Gottes transzendiert die Kontingenz, nicht aber die Existenz:

– sie ist identisch mit ihr  –

und

– sie steuert mit der dreifältigen Wirklichkeit als die Ursache der Kontingenz (= zugleich als die geistige Bedingung der Erkenntnis in der Kontingenz).


Was hat sie mit dem Übernatürlichen zu tun? Nichts! Aber ihr ist eine Möglichkeit „Erschaffung des Wesens für das Übernatürliche“ wohl bekannt.

Das ist ein wahres Problem für die Existenz Gottes!

Es ist klar:

– Mathematik in der Sprache der Kontingenz entspringt in der Freiheit ohne Kontrolle der Transzendenz –

und

– Mathematik in der Sprache der Notwendigkeit existiert in der Unfreiheit mit der Kontrolle der Tranzendenz –

sind abhängig aus einer Zielgerichtetheit

– das Weltall entspringt gerade aus ihr –

als ein Mittel Gottes gegen das Übel.

Also!

Die Sprache der Notwendigkeit steht uns aus dem spitz geschliffen Grund „Kampf für die Existenz“ zur Verfügung nicht.

Zwei Felder für die Erhaltung der Existenz tritt jetzt ins Spiel ein.

Jede Aussage in der Kontingenz muß immer eine klare Distanz von der Notwendigkeit zu finden um den Unterschied der Realitäten präzis festzustellen.

Zum Beispiel!

Wir sagen oft in der Sprache der Kontingenz

– Gott ist ein planmäßiger Schöpfer der Kontingenz aus der Notwendigkeit –

anstatt

– Gott ist ein notwendiger Beobachter der Umwandlung in dem ontologischen Wesen mit dem Endergebnis „Entstehung der Kontingenz“ –

nach dem Sinne in dem neugeborenen Weltall.

Was hat danach Gott (aus seiner Unfreiheit in der Notwendigkeit) in der Kontingenz praktisch gemacht? Aus dem Standpunkt der Notwendigkeit lautet die Anwort überraschend

Nichts!

Andererseits, erst aus dem Standpunkt der Kontingenz, erhalten wir erwartungsvolle Antwort

Alles!

Mit einem Problem:

Das Leben ist schwer!

Warum?

– Gott konnte praktisch nur die Entstehung des freien Wesens ohne die Bedingung des Wissens verfolgen.

Ein solcher Schritt im Kampf für die Erhaltung der Existenz Gottes

– Alianz zwischen Unfreiheit (= Gott) und Freiheit (= Urmensch) –

war aber als notwendige Tätigkeit Gottes logisch unvereinbar mit freier Tätigkeit des neugeborenen Wesens. Die Entwicklung der Kontingenz war deshalb nur eine Folge geistiger Aktivität im Wesen der Urmenschen mit unerreichbarer Ambition:

– das vollständige Wissen Gottes zu erobern.

Mathematik ist nur ein Spiegel mit dem Bild dieser Katastrophe. Oder: sie ist nur ein Korrektiv für die Ernüchterung der Menschen mit der „Allmächtigkeit“ in der Kontingenz. Mit der Bedeutung: wir sind nur eine Möglichkeit der Existenz aus unaussprechlichem Inhalt der Notwendigkeit.

Wir sind frei mathematisch nachdenken: ein Wirklichkeitssimulator kann eine virtuelle Realität mit „falscher“ Physik darzustellen. Aber! Eine wahre Realität dieser Welt impliziert unmittelbar eine „falsche“ Physik unserer Welt.

Diese Unvermeidbarkeit spricht viel von der Welt der Notwendigkeit.

Die Welt der göttlichen Mathematik transzendiert unsere unvollständige Mathematik mit keiner Möglichkeit der Vergleichbarkeit. Sie wird der Existenz Gottes von der Notwendigkeit unmittelbar gegeben. Unsere Mathematik wird andererseits von dem Prozeß des Denkens erobert. Dies ist aber reine Kleinigkeit in der Vergleichbarkeit mit einer Unvorstellbarkeit der Mathematik Gottes! Dort ist keine Abhängigkeit von „etwas anders“, kein Vergleich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Physik, keine Ausdehnung des Raums, kein Fluß der Zeit, sondern nur ein Fluß einer unbekannten „Logik“ mit dem Ausgangspunkt „notwendig“, nicht von den Bestimmungen „richtig“ und „falsch“ gerichtet worden. Also! Eine solche Welt der Notwendigkeit, als ein Ausdruck von sich selbst, kann weder als ein Objekt der Betrachtung angenommen noch in der Kontingenz begriffen werden.

Den Menschen ist sehr schwer reelle Psychologie der Ameisen annehmen und ehrlich gestatten: „sein ingeniös“ stammt aus gewöhnlicher Schwäche als eine Ungereimtheit in der Anwesenheit Gottes.

Ein gutes Beispiel für eine Unentschiedenheit im menschlichen Benehmen lag im Spott von David Deutsch (in seinem Buch „Die Physik der Welterkenntnis“):

„ … Es mag seltsam erscheinen, daß ein Mathematiker plötzlich unfähig sein sollte, einen einsichtigen Beweis zu begreifen. Aber betrachten Sie diese Aussagen:

– David Deutsch kann die Wahrheit dieser Aussage nicht widerspruchsfrei beweisen.

Ich bemühe mich nach Kräften, kann aber diese Aussage nicht widerspruchsfrei als wahr beweisen. Denn wenn ich es täte, würde ich urteilen, daß ich sie nicht als wahr erkennen kann und würde damit mir selbst widersprechen. Aber Sie sehen doch, daß sie wahr ist, oder nicht? So ist es zumindest möglich, daß eine Aussage für einen Menschen unbegreiflich ist, für jeden anderen jedoch selbstverständlich wahr sein kann“

Ich war schon (in meinem Homepage) mit diesem Problem im Beitrag „Was ist Psychologie?“ (französische Sprache) beschäftigt. Nach meinem Standpunkt ist das Problem, nicht nur psychologisch, sondern auch logisch, total unlösbar. Es ist ein unaufhörlicher Wechsel (= richtig, falsch, richtig, … ) aus dem Geheimnis „Schritt“. Darauf ist eine unvermeidbare Schlußfolgerung:

– mein Versuch „etwas von der Mathematik Gottes sagen“ wurde im voraus zum Lachen mild gesagt verurteilt.

Damit bin ich zurück am Anfang gekommen:

– ist das Übernatürliche trotz allem im Spiel?

Ja! Ja!

Aber jetzt muß ich etwas im Bereich meiner Seele suchen, nicht mehr in der Vernunft.

Was finde ich dort?

Nichts!

Aber!

Eben in diesem Punkt liegt das riesige Problem Gottes:

– das Nichts ist das Gefühl mit dem Wesen der Angst!

Also:

– das Übernatürliche existiert nur aus den Gefühlen.

Gott braucht danach (aus seiner Unfreiheit) eine Alianz mit der Freiheit der Urmenschen in seinem Kampf für die Erhaltung der Existenz!

Aber!

– Gott blieb ohne die Alianz –

und

– Mensch blieb mit der Angst!

Das ist der Rahmen der Tragödie „Kontingenz“:

– vier Reiter der Apokalypse kommen! –

ohne Rache Gottes:

– Mensch ist Verräter Gottes und Verfasser der „Ungnade“ Gottes!

Post festum!

Ein Gefühl ist mein Begleiter:

– Menschheit ohne wahre Kultur des Lebens ist keine Menschheit.

Oder:

– Erhaltung der Menschheit hängt scharf von der Ethik ab!

Ja! Ja!

Das ist das Schicksal der Logik in der Kontingenz: alles ist richtig oder falsch!

Alles hängt von den Schritten in einem Gedanken ab!

Abwesenheit der Logik führt die Anwesenheit der Psychologie ins Spiel ein?

Ja!

Wie?

Nur durch eine Kultur der Verachtung des Todes im Kampf für das Leben!

Ein Befehl aus dem Blut?

Ja!

Also:

Wagner!

Nur seine Musik stammt aus dem Übernatürlichen:

https://www.youtube.com/watch?v=L8wHteSOwW4

Furcht?

Ja!

Aber Stille aus einer Beruhigung am Ende überzeugend bestätigt:

Wagner ist auch nur ein Mensch mit der Angst!

Nationalismus?

Sinnlose Frage aus der alten Feindschaft!

Was ist im Kern seiner Musik?

Die Darstellungen aus dichterischer Schönheit

– “Überfließende Himmel verschwendeter Sterne prachten über der Kümmernis“ (Rilke) –

oder

– “Überwindung aller Ursachen verschwendeter Welt“ (Mussard) –

usw

sind musikalisch aus einem Vergleich verwickelterweise anwesend bei Wagner als das Drama der Existenz.

Noch etwas?

Jawohl!

Begriff „Wagner“ lebt weder Anfang noch Ende!

Er gehört der Essenz aus dreifältiger Wirklichkeit Gottes! Ohne Zweifel! Warum?

Die Macht der Liebe in der Kontingenz stammt aus intuitivem Widerstand dem Verschwinden des Lebens im Sinne: sie ist die geistige Abwehr als das letzte Ufer der Hoffnung im Kampf gegen die Nichtexistenz aus dem Gefühl „Grausamkeit“. Im Hintergrund ist so noch einmal Notwendigkeit. Aber nur in der Freiheit können wir alles entscheiden! Sind wir bis das Ende verdammt? Nur der Tod trägt an sich so das letzte Bild von unserem Status der Ehre.

Das Drama „Mathematik = Musik und vice versa“ endet so am Punkt „Ursprung des Lebens“ als die Musik Gottes (= Mathematik Gottes)!



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