Über den Begriff „Erdenken“

Deutsches Wörterbuch (=Mackensen, Pawlak) schlägt die folgenden Definitionen für die Begriffe „Synthese“ und „Wahrheit“ vor:

- Synthese (=Zusammensetzung): (=Verknüpfung von Teilen zum Ganzen) -

und

- Wahrheit: (=Übereinstimmung von Tatsachen und Behauptung).

Mir nach gilt da als präziser:

- Wahrheit: (=Verknüpfung von Objekten der Gedanken zum Gedanken).

Mit dem Problem:

- schlägt das Wörterbuch alle Begriffe für den Umfang des Wissens in der Kontingenz vor?

Ich bin da weiter mit einer Unterlassung beschäftigt. Sie betrifft die Frage der Synthese in dem möglichen Wissen zwischen Begrenztheit „Kontingenz“ und Vollständigkeit „Notwendigkeit“.

Die Bedingung geistiger Tätigkeit mit dem Ergebnis „etwas wurde ausgedacht“ liegt mir nach in dem Begriff „Erdenken“ ohne den Platz im Wörterbuch. Warum? Es ist möglich psychologisch rätselhaft: ist da wirklich menschliche Angst von dem Wissen aus dem Hintergrund des Wissens? Ein solcher Begriff trassiert entscheidend den Weg bis zum Verb „ausdenken“. So ein Ergebnis „ausdenken“ entspringt erst nach der Tätigkeit Geistes im Prozeß „denken“. Dieser Prozeß wäre aber unmöglich ohne eigene Ursache „erdenken“.

Die Grundidee kam mir aus den anderen Sprachen. Das deutsche Verb „bedenken“ ist „promisliti“ in kroatischer Sprache oder „promysliti“ in tschechischer Sprache. Dabei „pro“ (=tschechisch) ist „za“ (=kroatisch) und „für“ (=deutsch). Damit „zamisliti“ (=kroatisch) entspricht buchstäblich dem nichtexistirenden Verb „fürdenken“ in deutscher Sprache. Ein solches Verb hätte aber klare Idee an sich: „etwas für den Gedanken zu tun“. Ein Substantiv „Bedenken“ als „Nachdenken“ kommt meinem Gefühl „erst später“ nach. Also! Aus allem entsteht die Frage: was ist weiter in diesem Sinne „etwas früher“? Ich sah nur eine Möglichkeit: die Lösung liegt im Substantiv „Erdenken“! Ähnlicherweise endet alles auch in der slowenischen Sprache mit dem Substantiv „zamisel“ und in der serbischen Sprache mit dem Substantiv „zamisao“ (=beiderseits „Erdenken“). In englischer Sprache (=conception, intention, purpose, … ) finde ich keine Form für meine These. Dasselbe gilt auch für französische und italienische Sprache.

Ich wünsche als erstens die Definition des Begriffs „Erdenken“ verfechten und als zweitens seine Bedeutung und Rolle für eine Weltanschauung versuchen zu erfassen.

Diesem Begriff geht allerdings der Begriff „Idee“ voraus

- die „Idee“ (=im Bewußtsein) ist das bestimmte Urbild (=aus dem Unterbewußtsein) als der Grundgedanke der Vernunft -

und erst danach folgt

- das „Erdenken“ (=im Bewußtsein) entspringt (=als die unbestimmte Urform einer „Idee“ aus reiner Freiheit „entweder – oder“) aus dem „Vorgedanken“ (=im Unterbewußtsein) durch den bewußten Prozeß „Denken“ mit dem Endpunkt „Ausdenken“.

Wir leben in einer Welt (=Kontingenz) mit den Alternativen (= „entweder – oder“): alles ist so eine Entwicklung der Ereignisse mit den Abstammungen entweder im Bereich der Logik (=dort sind die Alternativen mit der Urgestalt „x oder nicht-x“) oder im Bereich der Psychologie (=dort sind die Alternativen mit der Urgestalt „x und/oder nicht-x“). Zum Beispiel: „richtig oder falsch“, „links oder rechts“, „Sinn oder Unsinn“, … (= im Bereich der Logik) und „Wahrheit und/oder Lüge“, „Ruhe und/oder Unruhe“, „Sieg und/oder Niederlage“ … (= im Bereich der Psychologie), natürlich mit dem Problem „Unentschiedenheit“, dem innerlich auch eine Spannung zwischen „Leben und/oder Tod“ anschaulich gehört.

Wir sind jetzt in folgender Situation: kann ein Gedanke aus dem Erdenken im Namen der Logik die einfache Frage der Psychologie zu stellen: sind Spannungen einer Reihe der Emotionen als Liebe, Gut, Demut … mit den Alternativen (= Haß, Böse, Hochmut … ) ein Ausdruck der Präfernz des Lebens im Vergleich mit dem Tod? „Erdenken der Welt“ (=aus der Kontingenz gesehen) antwortet kategorisch: Ja!

Eine Idee in der Kontingenz (=zum Beispiel: im Bereich der Mathematik) kann oft via verschiedene Wege der Überlegung von den verschiedenen Alternativen im Laufe der Darstellung bewiesen werden. Wie sieht aber eine Darstellung dieser Idee in der Notwendigkeit? Irgendetwas zu sagen ist unmöglich. Mit nur einer Ausnahme: der Beweis läuft dort auch leicht durch verschiedene Wege der Überlegung aber notwendigerweise ohne Anwendung der nichtexistierenden Alternativen. Es geht da für eine Übermacht der notwendigen Logik: sie herrscht mit der logischen Struktur „Flucht aus den Schwierigkeiten in aristotelischer Logik“ durch die Vermeidung kontingenter Alternativen. So

„weder x noch nicht-x“ sondern „reines etwas (=x)“

entspringt unmittelbar als eine Unterlage für den Begriff „Erdenken“ im Sinne

- der Gedanke in der Kontingenz wäre unmöglich ohne den Vorgedanken aus der notwendigen Welt -

und

- Freiheit der Gedanken in der Kontingenz wäre unmöglich ohne Unfreiheit der Gedanken in der notwendigen Welt.

Der Begriff „Erdenken“ ist anschaulich notwendig:

- seine Rolle ist entscheidend für die „Verknüpfung von Teilen zum Ganzen“ (=Synthese).

Aber Vorsicht! Ich bin bestehlich: ich fröne meiner Leidenschaft – sie ist Notwendigkeit. So ist das Schreiben von der Freiheit in kontingenter Sprache reine Ungereimtheit aus der Unannehmlichkeit:

- Unfreiheit in der Notwendigkeit ist etwas sehr unterhaltend aus dem geistigen Zustand „Verständnis ohne Mühe“.

Der Wert der Information aus dem Begriff „Idee“ ist absolut. Er schaft eine feste Überzeugung: das Wissen ist zuverlässig. Aber nicht von unserer Realität „Physik“. Die Frage ob es geht für reine Täuschung der Vernunft oder wahre Interpretation von Sinnen bleibt ohne Antwort. Der Begriff „Erdenken“ spricht davon nichts. Entsteht die Frage: warum? Was ist neues aus dem Erdenken? Er spricht möglich viel von dem Sinn unserer Existenz. Er bietet nur das Außenbild mit verschiedenen Möglichkeiten der Alternativen, suggeriert aber nichts. Alles bleibt im Dunkel des Geheimnisses ohne die klare These für die Natur der Verbindung zwischen Innenrealität und Außenrealität.

Aber wirklich!

Das Elektron gibt physikalisch genau was das Elektron ontologisch ergibt. Ist es im Experiment anwesend oder abwesend, alles hängt von der Entscheidung des Experimentators in dem Erdenken „Elektron“ ab! Der ontologische Hinweis für die physikalische Welt liefert nur die Idee von den Teilchen durch eine Information von Wahrscheinlichkeiten für die Anwesenheit der abwesenden Teilchen. Ingeniös! Eben da ist ein Sinn im Spiel Gottes! Alles hängt von uns und nicht von Ihm ab!

Gilt es möglich auch für das Leben? Mir nach sicher! Die freie Entscheidung von Menschen kommt aus dem Gefühl und erst danach hängt nur von dem Verständnis ab.

Also! Der Begriff „Erdenken“ wirkt sehr demokratisch und versichert: jedem Menschen ist Freiheit in der Auswahl der Weltanschauung gewährleistet. Mit welchem Ziel? Keine Ahnung. Aber! „Etwas ganz nebenseitig“ ist sichtlich:

- das Verständnis der Physik ist ein Nebenproblem der Existenz -

und

- das Gefühl der Moral entscheidet von dem Schicksal der Menschheit -

aus den Tiefen der Existenz mit der Frage

-ist ein Widerstand einer geistigen Außenmacht der Welt eine gesunde Tätigkeit der Geister in der Kontingenz?

Die gewöhnliche Idee „Herrscher“ stammt gerade aus dem Erdenken „Gott“ als etwas immanent dem Wesen von Menschen. Bei den Tieren ist auch wohl bekannt: jeder Wolfsrudel weiß gut für den Leiter. Das Erdenken „Herrscher“ führt aber oft dem Mißbrauch des Naturtriebes „Erdenken“ bei den Menschen: ein Herrscher darf nie eine Hoheit Gottes an sich tragen. Aus dem bescheidenen Wissen stellt „Er“ leicht einen „Richter“ für alle Menschen in der Welt dar. Alles aus den Zeiten von Machiavelli praktisch wohl bekannt: Moral und Politik sind im Streit. Ein Mensch kann die Macht einer Nation darstellen. Aber! Die Rolle Gottes ist ihm in Übereinstimmung mit der grundständigen Idee der Demokratie streng verboten. Der Diktatur nach steht andererseits (=alles überraschend) in absoluter Übereinstimmung mit den Gesetzen der Natur.

Zum Beispiel! Zwei Tatsachen sind wohl bekannt:

-eine Ameise (=sie ist gewöhnlicher Automat im Ameisenhaufen) und ein Mensch (=er ist gewöhnlicher Arbeiter in der Fabrik) sind nur die „Einheiten“ ohne Bedeutung (=es geht für eine Tätigkeit nur in kleiner Zelle des Systems) im riesigen System (=Ameisehaufen oder Gesellschaft) des Lebens-

und

-ein Ameisehaufen und ein Herrscher steuern leicht erfolgreich mit dem riesigen Entwurf für die Erhaltung der Gesamtheit.

Alles mit den Konsequenzen aus diesen Tatsachen wurde ausführlich in gewaltigem Werk „Gödel, Escher, Bach“ von Douglas Hofstadter beschrieben:

„Obwohl jede einzelne Ameise über ein sehr begrenztes Verhaltensrepertoire verfügt, das möglicherweise kleiner ist als das – einiger – moderner mikroprozessorgesteuerter Maschinen, zeigt doch der Ameisenhaufen als solcher eine bemerkenswerte Stufe der Zielgerichtetheit und Intelligenz. Zur Errichtung des Haufens gehören ungeheuere und verwickelte Bauprojekte. Ganz offensichtlich verfügt keine einzige Ameise über ein mentales Bild des Konstruktionsplans. Sie ist lediglich ein Automat, der zur Ausführung einiger einfacher Verrichtungen programmiert ist – was einer Beschreibung auf der Stufe der Hardware entspricht. Man betrachte jetzt die Kolonie als ganze, und ein komplexes Muster ergibt sich. Auf dieser ganzheitlichen Stufe – und das entspricht der Software beim Computer – zeigen sich neu auftretende Merkmale wie zielgerichtetes Verhalten und Ordnungsstreben. In der Gesamtheit ergibt sich ein Muster“.

Stellen wir uns jetzt eine „intelligente“ Ameise mit eigenem Programm für ihre Arbeit dar. Sie ist automatisch im Konflikt mit dem Konstruktionsplan des Ameisehaufens. Die Anwesenheit dieser Ameise ist gewöhnliche Störung der Zielgerichtetheit. Die Entscheidung des Ameisehaufens wäre normalerweise sofort eine Elimination der Störung. Aus dem Naturtrieb „Überlebtheit“. Und ohne Gnade: „Intelligenz“ ist jetzt überflüssig.

Egal geschieht mit einem Revolutionär oder Dissident im Totalitarismus:

„Der Zweck heiligt die Mittel“

heißt jetzt

- Elimination nach dem Rezept von Machiavelli!

Nichts neues! Aber erstaunlich:

- Erhaltung des Lebens und Erhaltung der Moral sind im Streit!

Warum? Aber ja! Die Tröstung kommt noch einmal aus dem Hintergrund kontingenter Existenz. Sie heißt das Gewissen:

- es ist Widerstand dem Übel in der Freiheit eben aus dem Erdenken „Erhaltung des Lebens“!

Mit der Bestimmung (=ohne das Rezept von Machiavelli):

- „ja“ der Demokratie, „nein“ dem Totalitarismus!

Mensch mit dieser Ansicht ist keine Ameise. Aus geistiger Macht der Erkenntnis:

- Widerstand dem Übel ist die Rettung der Ehre!

Ein solcher Beschluß gehört überwiegend der Ethik, nicht der Politik. Alles klar! Politik lebt in dem Nebel der Kontingenz, Ethik aber im Licht der Wahrheit nach dem Auftrag der Notwendigkeit in der Existenz Gottes.



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