Agnostizismus als Kampffeld zwischen Kontingenz und Notwendigkeit

1. Ein trivialer Fehlschlag der Logik

Das Verhältnis zwischen der geistigen Vernunft und der ontologischen Logik stellt die notwendige Bedingung des Wissens fest. Es wird in der Unfreiheit der Notwendigkeit von der Relation der nichtzeitlichen „Einigkeit von zweien“ gegeben. Andererseits in der Freiheit der Kontingenz wird es nur von einer beschränkten Relation der Wechselwirkung erlaubt: ohne sie wäre die belebte Vernunft (= ohne die Logik) machtlos und zugleich die tote Logik (= ohne die Vernunft) sinnlos. Das denkende Wesen in der Vernunft gestaltet in dieser Weise die Struktur der Logik, die ihrerseits liefert sofort die Gesätze des Denkens der Vernunft. Nur aus diesem Verhältnis können wir weiter von den Umfängen ihrer Mächte zu urteilen. Und noch etwas von dem möglichen Wissen zu reden.

Wir sprechen solcherweise von dem Hintergrund unserer Realität am Punkt unvorstellbarer Macht: „etwas geistig aus der Vernunft“ und „etwas ontologisch aus dem Verstand“ sind dasselbe.

Also! Die Entstehung unseres Unglücks „Kontingenz“ ist nur eine Folge des Zerfalls „Einigkeit aus zweien“ nach dem tragischen Ereignis „Ursünde“ (= Versuch der Urmenschen aus reiner Albernheit die Bedingung des schon anwesenden Wissens noch zu erobern).

Die These von der Anwesenheit der Materie (= sie wird als „etwas“ augenscheinlich angenommen) stammt andererseits nur aus der Erfahrung: sie stellt ein reines Paradoxon als Objekt der Spannung zwischen Logik und Vernunft dar. Das Problem taucht so anschaulich aus logischer Unmöglichkeit der Bestätigung ihrer Existenz auf. Es ist darstellbar!

Dem Anspruch aus der Logik

– „etwas“ (= entweder aus der Ontologie in der Natur oder gerade in der Vernunft) ist logisch erhaltbar nur durch die Negation von „nichts“ –

widerspricht der Anspruch aus der Vernunft

– „nichts“ (= es ist ein Ausdruck der Nichtexistenz) unterliegt keiner Negation.

Die Materie steht so als ein Opfer der Spannung zwischen Logik und Vernunft. Aber Vorsicht! Ein Opfer dieser Spannung ist auch der Mensch allein aus nichtkomischer Frage:

– ist jeder Mensch (= philosophisch angenommen) ein Lügner aus eigener Natur?

Eine These aus dieser Frage ist leicht darstellbar. Jeder Mensch in der Kontingenz lebt in der geistig unerträglichen Situation „Kampf gegen eigene Natur zu führen“ um den Ausweg (= Rettung) aus den Schwierigkeiten in der Kontingenz zu finden. Aber wie? Ihm ist „normal“ im Alltagsleben zu sagen

– „ich weiß nichts“ –

ohne den Einfall „diese Aussage ist falsch“ als Folge des Urteils

– „nichts“ existiert nicht.

Die „richtige“ Aussage

–  ich weiß nicht von etwas“ –

enthält aber schon bekannte Schwierigkeit

– „etwas“ ist eine Unbekannte –

aus noch einmal bekanntem Urteil

– die Negation des nichtexistierenden „nichts“ ist logisch unmöglich.

Darauf tritt ins Spiel die folgende Möglichkeit:

das Urteil

– weder „etwas“ (= ohne das Verständnis) noch „nichts“ (= ohne die Existenz) sondern „etwas drittes“ –

impliziert das Urteil

– „etwas drittes“ ist „etwas notwendiges“ –

mit dem Inhalt in der Logik Gottes. Es ist sichtlich im Bereich der Logik „reset“:

– „etwas drittes“ ist (= in der Kontingenz) eine unvorstellbare Bedingung des Wissens ohne die Alternativen im Denkvorgang „Unvermeidbarkeit“ in der Notwendigkeit.

Also!

Nur diese Logik entspricht einer Situation mit der Möglichkeit „Abschaffung der Lüge“! Wir sind andererseits wirklich verdammt. Das Ereignis „Lüge“ ist „legitim“ in der Kontingenz. Und nur aus diesem Grunde brauchen wir „Moral“ und „Ethik“. Sie sind ohne Bedeutung in der Notwendigkeit: dort ist alles „normalerweise notwendig“ ohne Möglichkeit „so oder so“.

Was hatte Gott mit der Möglichkeit „Freiheit“ in der Absicht ist allerdings schwere theologische Frage.

Das Leben ist so rätselhaft: ein „Geschenk“ aus der „Gnade“ Gottes und eine „Strafe“ (= für den Durchlaß der Urmenschen im Kampf der Notwendigkeit für die „Erhaltung der Existenz“) sind augenscheinlich nur ein Versuch der Interpretationen aus der Kontingenz! Mensch allein ist die Ursache der Kontingenz, nicht Gott. „Geschenk“, „Gnade“, „Strafe“, … sind logisch sicher nur die Ausdrücke aus der Unwissenheit in der Kontingenz. Alles also unbekannt und alles tatsächlich in der Kontingenz anwesend. Ideale Situation für die Entstehung des Agnostizismus. So scheint uns aus einer Distanz von dem Streit.

2. Das Geheimnis „Begriff“

Deutsche Wikipedia ergibt klare Erläuterung

„Der Agnostizismus (= gebildet von dem altgriechischen Verb „nicht wissen“) bezeichnet die philosophische Ansicht, daß bestimmte Annahmen – insbesondere solche theologischer Art, welche die Existenz oder Nichtexistenz einer höheren Instanz, beispielweise eines Gottes, betreffen – entweder ungeklärt oder grundsätzlich nicht zu klären sind“

und klare Übersicht

„Agnostizismus ist eine Weltanschauung, die insbesondere die prinzipielle Begrenztheit menschlichen Wissens betont. Die Möglichkeit der Existenz transzendenter Wesen oder Prinzipien wird nicht bestritten. Agnostizismus ist sowohl mit Theismus als auch mit Atheismus vereinbar, da der Glaube an Gott möglich ist, selbst wenn man die Möglichkeit der Gewißheit bezüglich seiner Existenz verneint. Die Frage „Gibt es einen Gott?“ beantworten Agnostiker dementsprechend nicht mit „Ja“ oder „Nein“, sondern mit „Ich weiß es nicht“ (=  „Es ist nicht geklärt“, „Es ist nicht beantwortbar“ oder „Es ist nicht relevant“)“.

Damit wird ein scheinbarer Mittelpunkt zwischen Theismus und Atheismus festgestellt. Warum?

Vorsicht!

Eben an dieser Stelle taucht eine neue Logik auf. Der zuverlässige Führer durch unsere Logik ist das Prinzip „exclusio tertii“. Wir sind fest gewohnt: die Form jeder Aussage „entweder Ja oder Nein“ impliziert „Ausschließung des Dritten“. Jetzt aber tritt ins Spiel ein Gesetz aus der Logik „reset“ in der Form

– „weder Ja noch Nein“ sondern „Ja-und-Nein“ als Etwas Drittes“ (= in reiner Unfreiheit) –

mit den Bedeutungen

– „Etwas Drittes“ ist „Ich weiß nicht“ (= in Agnostizismus)

und

– „Etwas Drittes“ ist „Mir ist etwas notwendigerweise bekannt“ (= in Theismus).

Allem opponiert die Logik der Kontingenz

– „entweder Ja oder Nein“ ist ein „Ausdruck reiner Freiheit“ –

mit dem Gefühl

– Freiheit ist Ausdruck reiner Schönheit.

Was ist aber „Etwas notwendigerweise Drittes“ mit der Macht „Verhinderung der kontingenten Alternativen“ in unbekannter Notwendigkeit? Es bestimmt

– Einheit zwischen Geistigkeit und Wesenheit –

im Sinne

– geistiger Zwangsgedanken = ontologisches Zwangsgeschehen –

mit der Macht „Negation der Ungewißheit“. Wie sieht es aus der Kontingenz?

Ein Denkvorgang liefert den Satz mit den Worten. Und jedem Wort gehört dort anschaulich eine Vorstellung. Mit ihr steht weiter in Verbindung ein Bedeutungsfeld: dort sind sinnbenachbarten Vorstellungen. Zum Beispiel: „Unvermeidbarkeit“ enthält „Unumgänglichkeit“ und vice versa. Ins Spiel können weiter die Vorstellungen „Zwangslage“ und „unentbehrliche Sache“ einzutreten. Ein Fluß der Gedanken führt uns anschaulich ohne die Möglichkeit einer Auswahl bis das Ziel in einer Grenze aus dem tiefen Sinn: ein Begriff entsteht eben an dieser Stelle. Mit ihm entsteht auch das Verständnis:

– der Umfang der Vorstellungen wird von dem Grenzhorizont bestimmt –

und

– wir sprechen so tatsächlich von dem Ursprung des Begriffs „Notwendigkeit“.

In der Tiefe dieses Begriffs liegt allerdings noch ein Bedeutungsgehalt mit dem Inhalt:

– „Notwendigkeit“ ist ein in der Kontingenz unrealisierbar geistiger Trieb für die Abschaffung der Ungewißheit im Bereich der Transition (= Quantenwelt) –

– „Notwendigkeit“ ist zugleich das Grundgehalt für die Logik Gottes und raison d'être für die spätere Entstehung des kontingenten Wissens –

oder in kurzem

– „Notwendigkeit“ ist terra incognita Gottes.

Kann jetzt tatsächliche Lage als eine Gegebenheit ohne den Spender angenommen werden? Nein! Denn dort wartet die Frage: von wem wird „diese Lage“ gegeben? Alles wäre unmöglich ohne den Spender. Das Wissen ist keine Gegebenheit ohne seinen Sinn! Es wird von der Notwendigkeit gegeben. Und eben diese Notwendigkeit ist ein Synonym für die Existenz Gottes.

Nicht aber ohne das Problem: wir haben eine Schwierigkeit verschweigt. Zwischen „Vorstellung“ und „Begriff“ steht eine unangenehme „Lücke“. Zum Beispiel: eine Vorstellung „Zahl“ ist uns leicht erreichbar, ein konjugierbarer Begriff „Zahl“ aber nicht. Einfach! Die Definition der Zahlen ist unerreichbar! Alles geht jetzt zum Vorteil dem Agnostiker! Aber! Dem Theist konveniert diese Schwierigkeit: die Lücke entstand als Folge der unabweisbaren Trennung zwischen Notwendigkeit und Kontingenz. Die Überbrückung dieser Lücke ist solcherweise nur in reiner Kompetenz der Notwendigkeit (= mit der Bestätigung „Notwendigkeit existiert!“). Denn eben diese Lücke bestimmt den Abstand des vollständiges Wissens von dem kontingenten Wissen.

Agnostizismus trägt an sich eine schwere Belastung, Atheismus aber nicht. Es ist klar: Atheismus bezeichnet nur eine Überzeugung, daß es keinen Gott gibt. Jeder Plan der Welt ist damit auch ausgeschlossen. Alles ist bedingungslos und nur eine Sache der Realität aus unserer Beobachtung: die Begründung dieser Realität liegt ausschließlich im Bereich der Erfahrung ohne das Geheimnis. Und nichts mehr. Alles ist also ohne die Bedingung des Wissens und genau so wie es sein soll. Ist es logisch möglich? Kategorisch nein!

Ein Bild atheistischer Welt hängt scharf von menschlicher Tapferheit ab! Warum?

Das Schicksal der Menschen hängt in einem Sinne untrennbar von dem Schicksal des Weltalls ab: beiderseits ist etwas unvermeidbar. Das Ende des Weltalls und das Ende unserer Anwesenheit! Oder: das Weltall allein ist zusammen mit den sterbenden Menschen zum Tode verurteilt. Warum ist eine Logik des Todes ist gemeinsam? Vor uns liegt so anschaulich das Problem: Existenz oder Nichtexistenz? Diese Frage ist aber den Atheisten unerheblich. „Allein sein und allein bleiben vor dem Grundproblem des Lebens“ kann nur aus einer Psychologie, nicht aus einer Logik, abstammen. Ein wahrer Atheist aus dieser Psychologie ist allerdings ein tapfer Mensch. Mit tiefer Überzeugung: ihm ist das vollständige Wissen von der Welt erreichbar ohne das Hindernis in der Vernunft. Für mich ist es einfach ein augenscheinlicher Unsinn.

3. Epistemologische Betrachtung

Aber ja! Die Hauptfrage lautet:

– Gott: ja oder nein?

Ein Agnostiker ist klar:

„Ich weiß davon nichts!“

Das ist ein Problem: er mußte doch früher „etwas“ wissen und erst danach seine Antwort zu liefern. Seine Begründung agnostischer These wäre allerdings unmöglich ohne das Wissen. Woher weiß er es? Er ist also ein Nichtwissender nur aus seiner Ehrlichkeit (=  „Etwas Drittes“ ist ihm unbekannt): eine Negation dieser Unwissenheit in der Voraussetzung „das Wissen existiert“ scheint ihm aber sinnlos.

Ein Theist ist auch klar:

„Ich weiß etwas davon!“

Das ist aber auch ein Problem: er muß jetzt „etwas“ wissen und erst danach seine Antwort zu liefern. Er präferiert also ein Wissender zu sein: aus auch dem ihm unbekannten Wissen von „etwas drittens“: eine Negation dieser Unwissenheit scheint ihm aber sinnvoll (= aus der Voraussetzung „das Wissen ist möglich“).

Also: eine beiderseitige Unwissenheit ist das gemeinsam Problem von dem „Etwas Drittens“. Mit dem Unterschied

– den Agnostikern zufolge ist das „Etwas Drittens“ ungewiß –

vis a vis

– den Theisten zufolge ist das „Etwas Drittens“ notwendig –

und einer Folge

– den Agnostikern zufolge ist ein Verständnis für das Schicksal des Weltalls unerreichbar aus der Unmöglichkeit des vollständigen Wissens –

vis a vis

– den Theisten zufolge ist ein Verständnis für das Schicksal des Weltalls erreichbar aus dem möglichen Wissen für die Entstehung des Weltalls.

Wir sind aber in dem Loch: (i) mein Auge „sieht” nur ein wenig von der Totalität der Außenwelt; und (ii) mein Verstand „versteht” nur ein wenig von der Totalität der Innenwelt. Aus diesen Tatsachen ist jetzt ein Agnostizismus ableitbar. Er stellt damit eine legitime Option aus den Schwierigkeiten des Wissens dar.

In diesem Sinne kommt eine weitere Unterstüzung dieser Idee aus dem „Russellschen Paradoxon”.

Grob gesagt dort stehen wir vor einer Unvermeidbarkeit: jedes Objekt kann immer als eine Menge der eigenen Elemente beobachtet werden. Entsteht aber ein Problem: ist die Menge aller Mengen solcher Objekte auch ein Element dieser Menge? Falls ja muß sie aus dieser Menge ausgeschlossen werden. Falls nicht muß sie eingeschlossen werden. Das ist anschaulich ein Paradoxon. Es betrifft alles, einschließend mit Gott. „Wir sind” und “wir sind nicht” stehen damit nebeneinander als die zugleich geltenden Aussagen. Da ist sofort ein Aufruhr: mit welchem Recht steht ein solcher Einwand der Vernunft, wenn sie absolut nichts von eigener Tätigkeit wissen kann? Diese Frage ist doch entbehrlich. Warum? Uns ist schon wohl bekannt: das geistige Wesen des Wissens und die nichtwissende Struktur des ontologischen Wesens stehen logisch in einem Verhältnis des formal geltenden Paradoxons. Existiert eine Zahl als ein geistiges Wesen oder ein ontologisches Wesen? Antwort ist unmöglich: eine Definition der Zahlen existiert nicht. Also da ist keine Rede von dem Paradoxon. Denn eine Realität aus den verschiedenen Realitäten mit logischer Zusammenwirkung ist kein Paradoxon. Ein Unterschied zwischen Geistigkeit und Wesenheit entspringt als Folge einer Teilung im „Wesen aus dem notwendigen Wesen“ mit dem Ergebnis: Einführung zweier Logik ist unentbehrlich. Das heißt: die kontingente Logik

– entweder A oder nicht A (= in der Freiheit)

stammt aus der notwendigen Logik

– weder A noch nicht A sondern „etwas drittes“ (= in der Unfreiheit).

Aus diesem Unterschied ist weiter selbstverständlich:

– jedes Gespräch in kontingenter Sprache und jedes Gespräch in notwendiger Sprache sind strikt unvergleichbar: jede notwendige Aussage ist einfach „notwendig“, niemals entweder „richtig“ oder „falsch“.

Die Welt der Notwendigkeit ist uns aber unvorstellbar: dort ist

– weder Schönheit noch Nichtschönheit sondern „etwas drittes“ (= das Geheimnis) –

mit der Macht

– „Etwas Drittes“ sucht einen Ausweg aus dem Unerfolg des Satzes vom „ausgeschlossenen Dritten“.

Alles geschieht in reiner Unfreiheit bei dem möglichen Zustand der Seligkeit „Sehnsucht nach der Freiheit“ ohne das vollständige Wissen. Ist dabei eben „Schönheit“ eine Ursache der Kontingenz? Damit können wir weiter scharf dem Agnostizismus opponieren und in Konflikt mit ihm noch aus physikalischem und ethischem Standpunkt geraten. Ist diese „Option“ überhaupt erhaltbar?

4. Physikalische Betrachtung

Physik hat das Bild der Welt geändert. Trotz dieser Tatsache liegt ihre Macht nur im Geheimnis des Wissens: es ist scharf begrenzt. Ein physikalisches “Bild” der Außenwelt wird in meinem Verstand gespeichert. Und meine Augen sind nur eine Bedingung dieser Möglichkeit. Sie sehen aber wenig! Das physikalische „Bild” aus meinem geistigen Bild hängt dabei von der Funktion der Vernunft ab. Aber, ich sehe die Außenwelt mit den Augen, die sehen die eigene Struktur überhaupt nicht. Ganz ähnlich ist auch mit dem Verstand. Ein physikalisches „Bild” aus der Anschauung der Außenwelt wird nur in meinem Verstand gespeichert. Er versteht in der Tat absolut nichts: er ist fähig nur die geistige Funktion der Vernunft physikalisch nachahmen. Das geistige Wissen von der Außenwelt wird von dem Verstand erst in der Vernunft erreicht.

Minkowski hat uns klar dargestellt: Raum für sich und Zeit für sich müssen als Schatten einer neuen Union (= Raum-Zeit) herabsinken. Daraus entspringt auch neue Selbstständigkeit: nicht mehr die Veränderungen physikalischer Gegenstände sondern die Veränderungen physikalischer Raum-Zeit müssen jetzt eine Verantwortung für das Spiel zwischen Schein und Wirklichkeit übernehmen. Die Ereignisse werden solcherweise in Raum-Zeit-Diagrammen durch Punkte dargestellt. Und Weltlinien sind dort Kurven mit klarer Interpretation: eine gerade Weltlinie stellt eine gleichförmige Bewegung von Körpern, sowie eine gekrümmte Weltlinie eine beschleunigte Bewegung dar. Räumliche und zeitliche Abstände zweier Ereignisse werden durch den Intervall

– ds = Invariante, (= unabhängig von der Wahl des Inertialsystems),

bestimmt. Dies war das Ende der Absolutheit und Geburt der Relativität. Alles ist von allem mit dem Prinzip der Konstanz für die Lichtgeschwindigkeit c begleitet:

– c = Konstante, (= dem klassischem Gesetz für Addition der Geschwindigkeiten ungehorsam).

Demzufolge ist Lichtgeschwindigkeit für einen ruhenden Beobachter und für einen bewegenden Beobachter wirklich zugleich dasselbe. Die Größe c enthält eine fremde physikalische Information mit der Dimension der Geschwindigkeit, die benimmt sich nicht als klassische Geschwindigkeit. Das Experiment bestätigt diese Tatsache: sie ignoriert die Struktur der Raum-Zeit. Was ist dann eigentlich das “Licht”? Als ein physikalisches Phänomen müßte es in dem Raum und in der Zeit liegen. Dies ist aber unausführbar. Eben aus dieser Unmöglichkeit entstand das neue Verständnis der Raum-Zeit und genau als eine Spur der notwendigen Logik (= aus dem Hintergrund der Physik)

– weder Raum noch Zeit sondern notwendigerweise Raum-Zeit (= als „etwas drittes“).

Erst danach konnte Existenz einer nichtphysikalischen Konstante für die “Lichtgeschwindigkeit” angenommen werden. Also! In meinem Verständnis stellt das “Licht” eine nichtphysikalische Eigenschaft der amalgamierten “Raum-Zeit” dar: es kann als eine physikalische Größe weder in dem Raum noch in der Zeit existieren. „Raum an sich“ und „Zeit an sich“ sind physikalisch nichts. Die beiden „Begriffe“ gehören so einer Darstellung unserer Erfahrung (= ohne Verbindung mit dem Inhalt der „Realitäten“) als „Objekte“ reiner Tautologie:

– eine „räumliche“ Ausdehnung der physikalischen Gegenstände repräsentiert den „Raum“ –

und

– ein „zeitlicher“ Fluß der physikalischen Ereignisse mit einer Periodendauer repräsentiert die „Zeit“.

Oder! Klarer gesagt: beide „Dinge“ bleiben physikalisch unberührt aus empirischer Schwierigkeit: was ist tatsächlich ein Rahmen unserer Existenz? Das ist noch einmal ein reiner Sieg der Strategie im Agnostizismus.

Also!

Das physikalische Licht ist nur grobe Interpretation des Ereignisses „Licht“ aus dem ontologischen Hintergrund der Physik. Physik in dem Raum und in der Zeit ist gerade diese Grobheit: sie ist dort einfach unbeschreibar. Andererseits ist Physik in der Raum-Zeit wirklich beschreibar. Also! Eine unempirische “Physik” steht in dem unbekannten Verhältnis mit empirischer Physik. Eben günstig für den Agnostizismus. Warum? Das Phänomen „Energie” krümmt die “Raum-Zeit” als eine physikalische Manifestation „Feld“. Damit sind “Energie” und “Raum-Zeit” faktisch dasselbe. Oder: die „Raum-Zeit“ ist nur eine Form der “Energie”. Diese Form entspricht weiter der “Masse“ mit dem Beschluß: die Geburt der Vorstellungen „Materie“, „Energie“, „Feld“, „Raum-Zeit“ hängt gerade von dem nichtphysikalischem Ereignis „Licht“ ab. Klar! Die Geburt unserer Realität hat mit der empirischen Wirklichkeit absolut nichts zu tun. Eben nichts bleibt dem Verständnis. Das ist ein reiner Gewinn des Agnostizismus. Als das letzte Problem bleibt so „Umwandlung der Ontologie“ mit dem Ergebnis „Entstehung der Physik“.

Ins Spiel tritt jetzt der Begriff „Verklärung“ (= oder „Überhöhung“) in einer Spannung mit dem Begriff „Umgestaltung“ (= oder „Veränderung“) eines Objekts der Ontologie. Dadurch wirkt eine „Übersetzung“ aller Ereignisse im ontologischen Wesen des Objektes (= aus der notwendigen Vernunft). Das Ergebnis aus einer hier späteren Implikation lautet:

– „Etwas Drittes“ entsteht auch als ein Objekt der Physik.

Alles also im Sinne der notwendigen Logik Gottes am Wege zur Physik: ein Prozeß mit dem Inhalt

– weder geistige Verklärung (= oder Überhöhung) noch ontologische Umgestaltung (= oder Veränderung) sondern „Etwas Drittes“ –

endet mit der Entstehung der Physik im Ereignis (= „Etwas Drittes“ ist auch ein Objekt der Physik).

5. Ethische Betrachtung

Insgesamt genommen: alles steht im Streit. Warum? Hinter dem Mißverständnis zwischen Theisten und Agnostiker steht ein Hindernis: wir sprechen nur in der Sprache der Kontingenz. Aus einer Mischung der Sprachen so scheint:

– epistemologisch genommen: Agnostizimus verliert –

und

– physikalisch genommen: Agnostizismus gewinnt.

Aber etwas anders ist, ehrlich gesagt, lächerlich! Wir stehen vor der folgenden Situation:

– der erste Agnostiker dieser Welt ist Pontifex Maximus Sanctae Romanae Ecclesiae.

Er ist nämlich gezwungen zu sagen:

– Gott ist uns unvorstellbar.

Und wirklich!

– Wir haben keine Idee von der Macht Gottes ohne das Wissen der notwendigen Sprache Gottes!

Aber noch etwas:

– der erste Kommunist in dieser Welt war Jesus Christus.

Und wirklich! Ihm gehört ein weltlicher Ruhm aus der Aussage

– „Alle Völker sind meine Kinder!“

Überraschungen kommen? Sehr wahrscheinlich ja!

Papst Francesco hat es bestätigt! Mutter Gottes ist schon bei Ihm mit dem Einspruch: die Lage des Weibes ist unerträglich! Es ist nicht nur die Quelle des Lebens, es ist auch das Korrektiv des Lebens aus seiner Natur der Versöhnlichkeit und Zärtlichkeit. Nur die Grobheit der Menschen, nicht der Weiber, steuert mit dem Unsinn aus der immer kriegsbereiten Welt der Tyrannei. Das Weib ist als Opfer der menschlichen Rohheit schwer demütigt. Es ist überwiegend nur ein Objekt der Kraft, nicht der Gnade. Die allgemeine Lage von Weiber in der Welt ist eine Schande der Zivilisation.

Aber zurück den heutigen Tagen! Nach dem Sturz des Kommunismus fand eine riesige Menge der Marxisten einen „guten“ Ausweg: sie sind heute als Agnostiker deklariert. Ein riesiger Schaden dem Agnostizismus kommt eben aus der Küche solcher ex-Atheisten. Also! Moralisch und ethisch abscheulich. Aber „c'est la vie“! Ganz „menschlich“!

Die Rolle der Ethik ist allerdings immer erwünscht im Versuch des Auswegs aus dem Streit. Wie kann sie uns nach allem noch helfen? Ich bin einverstanden mit Kant: ihm zufolge hat die Ethik eine praktisch-regulative Wirkung, die anderseits ganz praktisch dem Beweis Gottes Existenz führen kann. Auch andererseits, mir zufolge sind die Postulate der Ethik (= nach Kant) anschaulich vereinbar mit den Ideen im Bereich der Einsteinschen Naturphilosophie. Die Kantschen Postulate sind wohl bekannt:

“(a) Wer seine sittliche Aufgabe erfüllen soll, der muss auch frei sein. Ein Mensch, der nicht frei ist, kann für sein Tun nicht zur Verantwortung gezogen werden. Die Freiheit ist also ein Postulat der Sittlichkeit.

(b) Das Sittengesetz verlangt vom Menschen eine Heiligkeit des Wollens. Diese ist aber in unserem kurzen Leben unerreichbar. Es muss daher eine Unsterblichkeit geben, in der sich der Mensch dem Ideal der Vollkommenheit nähert. Die Unsterblichkeit ist also ein Postulat, das sich aus der Sittlichkeit der Freiheit ergibt.

(c) Die Tugend verlangt Lohn, das Laster Strafe. Von einem gerechten Ausgleich kann auf dieser Welt keine Rede sein. Es muß daher einen Gott geben, der diesen Ausgleich herbeiführen wird. Gott ist also ein Postulat, das sich aus der Sinnhaftigkeit der Sittlichkeit ergibt”.

In diesem Verständnis der Ethik liegt das Recht der Kontingenz, auch im Namen der Freiheit, klar zu verkündigen: aus der Unsterblichkeit Gottes ist Agnostizismus tot. Ein zusätzliches Argument dafür besteht. Wenn „etwas” aus unserer Seite der Wirklichkeit (= aus dem Bereich der Erfahrung) hängt notwendig von „etwas anders” mit nichtempirischer oder ontologischer Natur ab, dann nichts mehr einem Agnostiker helfen kann. Eine mögliche Verallgemeinerung der heutigen Physik wäre auch scharf gegen ihm im Falle einer Errungenschaft: mathematische Zusammenfügung der Quanten-und-Relativitätstheorie mit einer nichtempirischen Theorie (= aus dem Hintergrund unserer Erfahrung) stellt eine Perspektive der Physik dar. Die Physiker stehen aber überwiegend gegen diese „idealistische“ Prognose. So ganz im Gegenteil! Physik (= aus dem Stand des Wissens in der Quantentheorie) muß weiter den agnostischen Stand unterstüzen.

Das wahre Drama entspringt aber aus der Spannung zwischen Russell und Kant im Bereich des Kantschen Gottesbeweises aus der Moral. Kant zufolge wäre der Unterschied zwischen „richtig“ und „falsch“ unmöglich ohne die Existenz Gottes. Russell opponierte diesem Beweis. Ihm schien die Kantsche These einfach unwichtig. Er wünschte dafür klar festzustellen: entsteht ein Unterschied als Folge der Entscheidung Gottes oder nicht? Wenn ja, meinte er, dann hat ein Unterschied keine Bedeutung. Wenn aber nicht, dann geht ein logischer Unterschied der Existenz Gottes voraus.

Mir zufolge entspringen „richtig“ und „falsch“ erst als Folge der Freiheit in der Kontingenz (= nach menschlicher Zerstörung der Notwendigkeit. Also! Dementsprechend hat Russell nichts mit der Kantschen These zu tun. Es ist klar: der Existenz Gottes sind „richtig“ und „falsch“ aus dem Status „notwendig“ einfach unbekannt. Kant gewinnt, Russell verliert. Kritik Russells war teufelwild! Aber gewinnbringendvoll!

Und wirklich! Was den Begriff „Wert“ (im Sinne „gut“ oder „übel“) anbelangt, Apologetiker sind betonend einig: er gehört der Wissenschaft nicht. Aber noch schlechter! Er ist auch, genau wie Russell behauptete, außerhalb des Wissens! Ihm nach, wir drücken nur unsere Gefühle aus, niemals aber eine Tatsache, die unabhängig von unseren Gefühlen richtig wäre. Noch einmal richtig! Klar: die Aussage »das ist gut« eines Menschen ist leicht »etwas anders« im Vergleich mit der Aussage »das ist gut« der anderen Menschen. Das Problem ist auf der Ebene des Wissens im Prinzip unlösbar. Russell wußte es gut: er sah so Ethik „nie als Gebiet der Philosophie im eigentlichen Sinne, deren Erkenntnisse als Wissen bezeichnet werden könnten“.

Das Problem „Angst“ stellt möglich das präziste Bild eines Agnostikers, in diesem Falle von Russells, dar. Ich zitiere ihn:

„Die Religion stützt sich vor allem und hauptsächlich auf die Angst. Teils ist es die Angst vor dem Unbekannten und teils, wie schon sagte, der Wunsch zu fühlen, daß man eine Arten großen Bruder hat, der einem in allen Schwierigkeiten und Kämpfen beisteht. Angst ist die Grundlage des Ganzen - Angst vor dem Geheimnisvollen, Angst von Niederlagen, Angst vor dem Tod. Die Angst ist die Mutter der Grausamkeit und es ist deshalb kein Wunder, daß Grausamkeit und Religion Hand in Hand gehen, weil beide aus der Angst entspringen. Eine gute Welt braucht Wissen, Güte und Mut, sie braucht keine schmerzliche Sehnsucht nach der Vergangenheit, keine Fesselung der freien Intelligenz durch Worte, die vor langer Zeit von unwissenden Männern gesprochen wurden. Sie braucht einen furchtlosen Ausblick auf die Zukunft und eine freie Intelligenz“.

Was ist die Angst? Sie kommt sicher aus dem Unbekannten. Was ist also uns total unbekannt? Die Antwort ist trivial: Nichtexistenz! Die Angst ist dementsprechend ein Erzeugnis der Kontingenz, nicht der Notwendigkeit, in der Vorstellung »etwas aus der Nichtexistenz existieren kann«. Sie hat ihre Struktur zwischen Möglichem (=  Voraussetzung der Idee) und Faktischem (= Verwirklichung dieser Idee). Also: ein wahrer Teufel als ein reelles Produkt Geistes in der Kontingenz existiert abhängig von der Gestalt (ontologisch oder physikalisch)! Und er steuert fast jeden Tag mit dem Schicksal der Menschen. Dieser Behauptung geht die folgende Frage voraus: warum erlaubt Gott das Übel? Die Möglichkeit der Ethik hängt jetzt eben von einer

Antwort ab! Erst von ihr wird klar bestimmt:

– diese Frage ist unethisch!

Ethik entspringt eben aus diesem Problem!

Gott hat dem Menschen den Verstand in der Freiheit gegeben. Und noch eine der Notwendigkeit völlig unbekannte Eigenschaft “Mut” wird dem Menschen auch als ihm immanente Eigenschaft geliefert. Sie ist ein Kontrapunkt dem geistigen Zustand “Angst”. So war ein Flucht der Menschen aus der Notwendigkeit möglich nur mit den Begabungen Gottes. Als Folge entstand die Welt der Kontingenz mit den neustruktuierten Alternativen (Oppositionen) im Vergleich mit dem idealen Zustand der Notwendigkeit. Eine neue Welt mit der Angst tauchte solcherweise aus der freien Entscheidung der Menschen auf: der Möglichkeit des Gutes eilte weiter die Möglichkeit des Übels entgegen. Also:

– der Autor des Übels war der Mensch, nicht Gott.

Die Existenz der Alternativen in der Freiheit resultierte mit noch einer Hilfe Gottes den Menschen: ins Spiel trat auch wichtige Eigenschaft „Verantwortung“. Was blieb anders dem Willen Gottes übrig? Gott ist nicht mit dem Markt beschäftigt. Diese Eigenschaft stammt, als letzte Instanz der Rettung, aus dem auch neuen Begriff „Ethik“.

Warum?

Wir sahen schon: die notwendige Logik führt zum Beschluß

– Gott ist weder „gut“ noch „böse“ sondern notwendigerweise „etwas drittes“ –

im Sinne „etwas drittes“ = „normal“. Aus diesem Zustand erhaltet Gott scharfe Distanz von dem Übel. Und erst in diesem Sinne ist Gott „gut“ in kontingentem Verständnis. Andererseits gilt in der Freiheit der Kontingenz

– Mensch ist entweder gut oder böse –

mit der Macht „Erschaffung des Wesens für das Übel“.

Also: Kant war im Recht. Existenz der Ethik ist ein reines Angebot Gottes dem Menschen um einen Ausweg aus der Schwierigkeiten der Kontingenz zu finden. Zugleich ist der Existenz Gottes eine Einführung der Eigenschaft “Verantwortung” die letzte Linie der eigenen Abwehr. Mit der Erschaffung der Kontingenz nimmt die Existenz Gottes ein Risiko an sich. Freiheit ist allerdings unvorhersagbar. Gebrauch der Macht ist dabei der Natur Gottes fremd. Der Mensch ist endlich als ein ethisches Wesen von dem Wissen um den Unterschied zwischen Existenz und Nichtexistenz gestaltet. “Etwas” und “Nichts” sind ihm vorstellbar.

Die weiteren Schwierigkeiten des Theismus stammen aus der Geschichte. Der alten biblischen Erzählungen zufolge herrschten damals nur Graus aus dem Blut: ungnädige Kämpfe verfolgten Perversität der Menschen. Gott war nur grob und blaß vor Wut. Diese Realität wurde weiter von den neuen Zeiten nur ein wenig gemildert. Aus allem entstanden die Fragen:

– ist Gott für das Übel verantwortlich? –

und

– ist Allmächtigkeit Gottes fraglich?

Diese Fragen sind allerdings ein extremer Ausdruck der Unmoral. Warum? Allmächtigkeit Gottes kann nur als ein Ausdruck der notwendigen Unfreiheit existieren: unsere Tätigkeit in der Freiheit stammt aus dieser Unfreiheit und die Frage der Verantwortung betrifft Freiheit, nicht Unfreiheit. Das ist ein klassischer Tausch der Thesen aus menschlicher Albernheit. Aus allem entsprint jetzt nur eine neue These:

– Theismus (= mit dem Recht) und Agnostizismus (= mit dem Recht) gehören den verschiedenen Realitäten im Verständnis von Menschen.

Es ist trivial:

– die Spende „Freiheit“ konnte nicht ohne den Anspruch „Verantwortung“ geliefert werden.

Also:

– Gott darf nicht in der Realität „Kontingenz“ intervenieren –

als Folge menschlicher Vergeßlichkeit. Ein trivialer Anspruch

– Änderung der Regel während des Spiels ist verboten –

spricht weiter praktisch alles von menschlicher Verdorbenheit.

6. Theologische Betrachtung

In dieser Betrachtung liegt die letzte Hoffnung für einen Agnostiker. Ihm ist noch immer leicht zu sagen: „Jeder Theologe bekennt Unerreichbarkeit Gottes Vernunft. Was bleibt folglich mir selbst von mir selbst zu denken?” Darauf ist noch einmal ganz sichtbar: Agnostizismus lebt!

O ja! Damit aber nimmt ein Agnostiker eine andere Aussage der Theologen in der Berücksichtigung überhaupt nicht: “Wir wissen es aus der Möglichkeit des Beweises der Notwendigkeit Gottes, nicht aus dem Beweis der Existenz Gottes. Wenn wäre es so nicht, dann auch das Gesamtwissen aus der Kontingenz unmöglich wäre. Und wir, als Tatsache, doch etwas wissen können!”

Die notwendige Existenz des Wesens Gottes ist allerdings vorstellbar als ein Postulat der Logik: die Bedingung des Wissens (=  das ontologische Geschehen impliziert das geistige Verstehen und vice versa). Also, der Beweis stammt aus der Macht der Logik, nicht aus dem geistigen Inhalt der Wesenseinheit. Und viel mehr! Dreieinigkeit Gottes ist vorstellbar! Wie?

Um eine Vereinfachung des Problems zu erreichen, können wir „Streit Filioque” beseitigen und klar zu fragen: wie können zwei Wesen (= Vater und Heiliger Geist) in einem Wesen zu leben? Bibel uns sagt, wir sind am Bild Gottes geschaffen. Also: das Geheimnis der Existenz Gottes ist zugleich anwesend in jedem Menschen als das Problem aus unserer eigenen Existenz. Und jedem Menschen ist leicht wohl bekannt: das Wesen der Vernunft (mit der Macht der Beweisbarkeit) und das Wesen der Seele (= ohne die Macht der Beweisbarkeit im Bereich der Gefühle) sind unvergleichbar (= die Vernunft versteht, die Seele fühlt). Diese Realitäten (= Wesen) in einem Wesen Gottes sind unvereinbar ohne Existenz einer Brücke (=  Geist), die der Bedingung für die Kompatibilität der Persönlichkeit uns führen muß. Diese „Brücke” gehört der Aktivität des Heiligen Geistes. Er wirkt (= als Geist der notwendigen Vernunft) entweder durch eine Sendung einer Information über das Wissen (= ohne Beweis) der Seele, oder (= als Geist der Seele) durch eine Sendung einer anderen Information über das Gefühl (= ohne Ursache) der Vernunft.

Also: Gott (= Vater) existiert mit den Wesen der Vernunft und der Seele, die von dem Wesen Gottes (= Heiliger Geist) verbunden worden sind. Mit dem Sohn (= Rechte mit dem Vater sind egal) stellen sie Einigkeit aus Dreien oder Die Heilige Dreieinigkeit (= Trinität) dar. Sie befindet sich in jedem von uns als Ausdruck der ewigen Einheit.

Aber: die Dreifaltigkeit aus der Orthodoxie ist logisch ein tragischer Irrtum ohne Hoffnung für eine Verbindung der Vernunft mit den Gefühlen in dem „führenden” Glied der Trinität (= Vater). Vater aus der Orthodoxie weder weiß etwas um das Ereignis “ich fühle” noch fühlt etwas um das Ereignis „ich weiß”. Er ist deshalb ein tragisches Wesen ohne das Wissen um die Existenz des Heiligen Geistes. Zerspaltung der Persönlichkeit Gottes ist eine tiefe Schwierigkeit der Orthodoxie mit einer unabweisbaren Konsequenz: dem Vater ist die Funktion des Heiligen Geistes total unbekannt. Und diesem Vater bleibt die Ethik aus der Welt der Orthodoxie gehorsam. Wir sind ethisch verpflichtet jede Auswahl aus der Orthodoxie strikt zu verehren. Aber auch mit einer Spannung unserer Ethik mit der Ethik aus der Orthodoxie immer strikt zu rechnen. Jeder Ethik gehört ihre eigene „Logik” und Streit zwischen ihnen ist immer sinnlos. Denn ein Gewinner in diesem Konflikt existiert nicht. Ausweg aus diesem Nebel ist sehr verwickelt: wir (= Katholiken und Protestanten) sind allerdings ethisch verpflichtet Verschiedenheit zu respektieren. Denn dort Sittlichkeit, nicht Logik, regiert mit dem Streit und Schulden aus den beiden Seiten durch eine lange Periode der tragischen Zeit.

Dabei müßte ein ehrlicher Agnostiker sicher ganz böse zu sein. Er ist jetzt noch einmal im Recht: ihm ist aber Rechtfertigung einer Lösung des Rätsels total unvorstellbar. Dies ist seinerseits noch ein Widerspruch an sich. Warum?

Die Entstehung des Menschengeschlechts kann auch von der notwendigen Logik leicht dargestellt werden. Ein freies Wesen (= mit dem vollständigen Wissen aber ohne die Bedingung des Wissens) konnte nur aus der notwendigen Unfreiheit Gottes abstammen. Seine Existenz wurde von der Logik Gottes präzis bestimmt:

– es war weder Mensch noch Weib sondern „Etwas Drittes“ –

mit der Natur einer Person

– „Etwas Drittes“ war „Ein aus Zweien“ (= Union „Mensch-und-Weib“) in dem ontologischen Wesen.

Erst danach kam der Zerfall im Wesen einer Person und die kontingente Logik konnte entstehen:

– entweder Mensch oder Weib sind Realitäten der Kontingenz (= nach der Umwandlung der ontologischen Natur mit der Entstehung der physikalischen Natur).

Warum mußte eben so zu sein?

Ein toller Anspruch (= die Eroberung der Bedingung des Wissens aus menschlicher Natur in der Freiheit) war die Ursache der Ursünde aus einem Unsinn (= neue Geburt der schon existierenden Realität noch zu erreichen) mit tragischer Folge: Zerfall der Einigkeit und Geburt der Kontingenz mit dem Mißverständnis zwischen Menschen und Weiber. Aber! Die Sehnsucht „wieder einig zu sein“ lebt noch heute und schafft unsere Hoffnung „Heimkehr“. Wird Liebe nach allem zu feiern? Diese Frage bleibt ohne die Antwort.

Das kontingente Wissen von dem Inhalt der Trinität ist selbstverständlich unmöglich. Die Trinität als Ursache unserer Kontingenz ist unerreichbar. Und diese Tatsache ist uns wohl bekannt. Müßte ein Agnostiker mit dieser Tatsache einverstanden sein? Ein Mensch ist ein wahrer Agnostiker erst durch den Glauben: das Leben mit dem Geheimnis der ursprünglichen Existenz stammt gerade aus der Trinität. In diesem Sinne ist er ein Verlierer. Er wünschte nämlich nichts von der Existenz Gottes zu wissen. Seinem Standpunkt gibt aber eine Rechtfertigung nur Gott allein. Und ein solches Wissen ist Negation seiner Überzeugung. Eine paradoxale Konsequenz liegt ultima ratio in meinem Urteil: seine Lage und meine Lage sind am Grund der menschlichen Schwierigkeiten tatsächlich dasselbe. Mit nur einem Unterschied: ihm ist die Frage „Woher jemand etwas wissen kann?” unwichtig, mir ist aber wichtig. Streit mit ihm ist deshalb sinnlos.

7. Schlußwort

Eine Schlußfolgerung bleibt so ohne den Streit mit einem Agnostiker. So ist aber noch aus einem Grund. Meiner Meinung nach hat eine theoretische Frage „Was kann ich wissen?” mit einer ethischen Frage „Was soll ich tun?” absolut nichts zu tun. Ich bin solcherweise noch einmal einig mit dem Agnostiker. Weiter, meine Frage - „Was kann ich beweisen?”- resultiert mit seinem Antwort - „nichts”. Darauf führt die religiöse Frage - „Was darf ich hoffen?”- meine Schwierigkeit mit der Kantschen Anschauung ein. Für mich ist nämlich ein Naturprozeß nach „einem höchsten Gut, einer moralischen Würdigkeit und einer letzten Glückseligkeit” total fraglich. Warum? „Was ich denke aus dem Standpunkt der Notwendigkeit“ ist einfach unausdrückbar in der Sprache der Kontingenz. Die Aussage (= das Gut existiert, das Böse aber nicht) scheint mir entbehrlich in der Kontingenz. Ist sie aber gewiß? Bin ich jetzt im Streit mit mir selbst? Einstein zufolge existiert das Böse weder „an sich” noch „in sich”: es ist nur eine Abwesenheit des Gutes. Seine These entspricht so einer Perspektive aus dem Christentum:

„Bei aller Wertschätzung der Pflicht, bei aller Hochschätzung der Moral, bei allem Wissen um die menschliche Verderbtheit, Menschsein findet seine Erfüllung in der Liebe. Gut soll der Mensch nicht bloß aus Pflicht sein, sondern aus Liebe. Das Gute ist nicht die Vollendung der Pflicht, sondern die Liebe ist die Vollendung des Guten” (= ein wohl bekanntes Zitat).

Für mich war diese These in Zeiten meiner Jugend völlig annehmbar.

Ist aber hier alles in Ordnung mit dem Hintergrund des Problems? Nach einer Erleichterung bringt die Einsteinsche These ein zusätzliches Problem. Es ist nämlich leicht faßbar: unsere Kontingenz müßte als eine Abwesenheit eines Wesens aus der Notwendigkeit begriffen werden. Dies wäre aber Unsinn! Warum? Denn die Abwesenheit des notwendigen Wesens entspricht einem Beweis „das notwendige Wesen existiert überhaupt nicht”. Aber! Diese Aussage ist total falsch. Der These von Einstein zufolge, die wahre Existenz Gottes wäre zusätzlich abhängig von der Möglichkeit dieser Existenz in dem kontingenten Wesen. Das ist allerdings lächerlich! Gott ist unausführbar aus der Existenz in der Kontingenz. Stehen wir darauf wirklich vor einer Schwierigkeit? Sind wir fähig einen Ausweg aus dieser Verlegenheit noch zu finden? Nehmen wir erstens ein Beispiel an!

Anwesenheit einer nichteuklidischen Geometrie ist allerdings keine Folge der Abwesenheit einer euklidischen Geometrie. Jedes System der Geometrie hat nichts mit einem anderen System der Geometrie zu tun. Also! Die Gleichwertigkeit der Geometrie ist fraglos. Und Gott kann uns dort helfen nicht. Ein Vermittler Gottes ergibt Priorität weder einem nichteuklidischen noch einem euklidischen Beobachter. Eine Spannung zwischen Abwesenheit und Anwesenheit wird in diesem Sinne verhindert.

Aus dieser Überlegung folgt weiter, dass die Einsteinsche These um eine Abwesenheit des Übels ausgeschlossen werden kann. Gott bleibt Gott! Und das Böse bleibt das Böse: es kann immer aus den Gedanken der Menschen, in der Freiheit der Kontingenz, entspringen. Wir sind hier eben aus diesem Grund verdammt. Andererseits erlaubt eine kontingente Freiheit (= aus dem ontologischen Programm für das Wissen in der Welt der Notwendigkeit) dem Agnostiker zu denken (= eben wie es ihm paßt). Ist er deshalb verantwortlich? Diese Frage hängt von seinem geistigen Gewissen ab, nicht von seinem „nichtexistierenden” Wissen. Ihm ist das Problem „Verantwortung” unversucht: „es ist inhaltlich unerreichbar”. Denn es gehört den Gefühlen, nicht den Gedanken. Das ist noch einmal richtig! Grundsätzlich bleibt so einem Späher nur eine Ebene der Sittlichkeit zur Verfügung übrig.

Darauf folgt:

– das Weltbild „Agnostizismus” stellt auch ein Glauben durch eine Überzeugung von der Unlösbarkeit des Rätsels im Wissen dar –

– Agnostizismus opponiert der Religion eben mit den Rechten aus einer Religion –

und

– die beiden Seiten sind formal logisch im Recht (= das ist eine tiefe Beleidigung für die beiden Seiten im Streit) –

Es tut mir Leid!

Ehrlich und logisch gesagt:

– Theismus verliert in der Kontingenz –

und

– Agnostizismus verliert in der Notwendigkeit.

Aber insgesamt genommen:

– Theismus (= in der Unfreiheit) gewinnt und Agnostizismus (= in der Freiheit) verliert –

aus der Unvergleichbarkeit der Thesen.

Oder:

– Bethlehem bleibt Bethlehem –

aus der Macht der Determiniertheit.

Erst die Nacht der Gespenster wird das letzte Geheimnis der Logik enträtseln. In dieser Nacht sind wir erstenmal total allein. Ablehnung der Angst in diesem Moment entspricht der Verwirklichung des Sinnes des Lebens. Schmerz Jesu „Mein Gott! Mein Gott! Warum hast Du mich verlassen?“ stammt aus dieser Einsamkeit. Auch Russell war dort allein mit sich selbst. Mit welchem Ergebnis konnte er in der Dunkelheit dieser Nacht zu rechnen? Was empfing er? Alles oder nichts? Klar! Das Nichts existiert nicht! Also: die Lösung ist trivial! Er konnte nur mit dem ethischen Etwas aus dem eigenen Mut und durch den eigenen Begriff „Paradoxon“ ein ehrlicher Ausweg zu finden.



Hauptseite


Valid XHTML 1.0 Transitional